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Unter der Federführung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) findet ab dem heutigen Mittwoch die vierte bundesweite Krisenmanagementübung „LÜKEX“ statt. Geprobt wird für zwei Tage lang der Umgang mit terroristischen Sprengstoffanschlägen, teilweise auch mit der Beteiligung von Chemischen oder Radioaktiven Stoffen. Neben dem Bund mit rund 20 betroffenen Bundesbehörden üben gemeinsam mit allen Bundesländern auch viele Unternehmen, Feuerwehren, Hilfs­organisationen, die Polizei und die Bundeswehr. Koordiniert wird das Übungsszenario von Ahrweiler aus. In der Akademie für Krisenmanagment Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) überwachen rund 200 BBK-Mitarbeiter die Arbeit der Krisenstäbe und spielen nach und nach die fast tausend Übungseinlagen ein.

Angelegt ist diese Großübung zunächst nur als Stabsrahmenübung der einzelnen Beteiligten, allerdings haben die Länder Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Schleswig-Holstein eigene Katastrophenschutzübungen in das Szenario eingebettet. So explodieren in Dormagen, Gummersbach und Lemgo fiktive Bomben während Handballspielen der ersten Bundesliga. Die wohl größte Übung mit rund 1000 Einsatzkräften fand am Nachmittag am Köln-Bonner Flughafen statt. Nach einer ersten Explosion auf dem Rollfeld kommt es danach zu einem Anschlag eines Selbstmordattentäters mit einer radioaktiv verseuchten, sogenannten \“schmutzigen Bombe\“.

Dabei wird klar, dass sich die zahlreichen Hilfskräfte bei diesen Übungen nicht nur mit den vielen Verletzten und der Bekämpfung der Auswirkungen beschäftigen müssen. Themen wie Zweitanschlagsproblematik, psychosoziale Aspekte des Krisenmanagements, Detektion, Dekontamination und Behandlung dekontaminierter Verletzter aber auch der Umgang mit den Medien und der Bevölkerung, die so genannte Krisenkommunikation, sind Teil der Übung.

\“Ziel ist es, die Koordinierung und Kommunikation zwischen Bund und Ländern im Katastrophenfall zu verbessern\“, so BBK-Präsident Christoph Unger. Aus den Erfahrungen der Terroranschläge des 11. September und dem Elbehochwasser im Sommer 2002 heraus, findet sei 2004 bereits die vierte Auflage von LÜKEX (\“Länder Übergreifende Krisenmanagement-Übung/Exercise) statt. „LÜKEX ist mehr als eine Übung, wir sprechen von dem ‚System LÜKEX’. Lange vor den Übungstagen haben meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Ausbildungsmaßnahmen begonnen, Coachings in den Ländern veranstaltet und fachspezifische Workshops durchgeführt“, sagte Unger.

Bild: Martin Gausmann

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