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Zum zweiten Mal veranstaltete die Jugendfeuerwehr Sinzig an diesem Wochenende ihren Berufsfeuerwehrtag. Dabei werden wie auf einer richtigen Wache im 24 Stundendienst \“Einsätze\“ gefahren, Übungen abgehalten und natürlich gemeinsam die Freizeit dazwischen verbracht. Beginn war am Samstagvormittag um zehn Uhr im Gerätehaus Sinzig. Als Highlight stand in diesem Jahr eine gemeinsame Übung mit den aktiven Kameraden des Löschzuges Sinzig am Rathaus auf dem Kirchplatz auf dem Programm. Aber auch darüber hinaus hatte sich das Betreuerteam um Jugendwart Rolf Otter viele abwechslungsreiche Punkte ausgedacht.

So führte der erste Einsatz die Jugendfeuerwehr zu einem Brandeinsatz in einer Schreinerei. Wehrleiter Reinhold Dedenbach hatte dafür freundlicherweise seinen Betrieb im Industriegebiet zur Verfügung gestellt. Nachdem das Feuer schnell durch die Löschfahrzeugbesatzung gelöscht werden konnte, gab es dann noch eine Führung durch das Objekt.

Um 14.00 Uhr war dann Übungsbeginn gemeinsam mit den Aktiven des Löschzuges Sinzig am Rathaus auf dem Kirchplatz in Sinzig. Angenommen wurde ein Brand in einem der Kellerräume, bei dem noch eine Person vermisst wurde. Das Feuer breitete sich von dort aus weiter im Gebäude aus wodurch auch die darüber liegenden Geschosse verraucht wurden. Weiterhin waren auf der Vorder- und Rückseite des Gebäudes mehrere Personen vor dem Rauch auf Balkone geflüchtet und warteten darauf von der Feuerwehr gerettet zu werden. Mit insgesamt sechs Einsatzfahrzeugen rückte der Löschzug Sinzig gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Sinzig daraufhin zur Einsatzstelle mitten in der Innenstadt aus.

Während die Feuerwehrkräfte einen umfangreichen Löschangriff und die Personensuche im Keller unter schwerem Atemschutz starteten, stellten die Jugend­feuerwehr­leute zunächst die Wasserversorgung für die Fahrzeuge sicher. Danach bauten sie mit Material von ihrem Fahrzeug, einem alten LF 15 (\“Mäxchen\“), einen umfangreichen Außenangriff auf. Für die Personen auf dem Dach, welche über Leitern in Sicherheit gebracht werden konnte wurde, von der Feuerwehr eine Verletztensammelstelle eingerichtet und sie dort medizinisch erstversorgt. Bei leider nicht so schönem Regenwetter konnte dann schnell die Meldung \“Feuer aus\“ gegeben werden.

Nachdem die Fahrzeuge im Gerätehaus wieder einsatzbereit gemacht wurden, folgte für die Jugendlichen zunächst die Freizeit auf der Wache. Nach dieser Pause unterbrach die nächste Alarmmeldung allerdings alle Aktivitäten. Ein Fahrzeug war auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern geraten und frontal gegen ein Hinderniss am Straßenrand geprallt. Der Fahrer wurde in seinem PKW wurden bei diesem Unfall schwer verletzt. Mit dem LF 16/12 und dem Gerätekraftwagen wurde in Richtung Industriegebiet ausgerückt, wo die Betreuer auf dem Bauhof dieses Szenario aufgebaut hatten.

Am Einsatzort angekommen musste zunächst die Unfallstelle gegen den fließenden Verkehr abgesichtert werden. Parallel wurde die Rettung vorbereitet, Strom­kabel mussten verlegt werden und die entsprechenden Geräte wurden in Stellung gebracht. Ein Jugend­feuerwehr­mann betreute und versorgte den Insassen im Fahrzeug. Danach konnte mit der technischen Befreiung des Verletzten begonnen werden. Auch hierbei unterstützen die Betreuer und einige Kameraden des LZ Sinzig wiederrum aktiv die Jugendfeuerwehrleute. Mit einem extra für solche Einsätze konzipierten Rettungsbrett konnte die Person dann schonend aus dem Auto gehoben werden. Hierbei lernten die Kids besonders wie wichtig es ist, einen Verletzten patientengerecht zu behandeln und zu retten um weitere Schädigungen zu verhindern.

Nach diesem Einsatz stand dann das gemeinsam Abendessen auf dem Plan. Bei wieder trockenem Wetter wurde vor dem Gerätehaus der Grill angezündet und Würstchen und Fleisch gegessen. Natürlich halfen die Jugendlichen beim Zubereiten ebenfalls kräftig mit, ganz so wie bei einer Berufsfeuerwehrwache auch.

Am späten Abend rückte die Jugendfeuerwehr dann noch zum Rheinufer aus, dort brannte ein außer Kontrolle geratenes Lagerfeuer und drohte sich auszubreiten. Von der NATO-Rampe aus wurde mit dem Löschgruppenfahrzeug Wasser gefördert und die Brandbekämpfung gestartet. Schnell stellte sich ein Löscherfolg ein und so war dieser Einsatz rasch wieder beendet. Danach begann dann die Nachtruhe für die Jugendlichen. Die Schlafplätze waren schon am Morgen im Schulungsraum des Gerätehauses eingerichtet worden. Zum Abschluss des 24 Stunden Tages wurde dann noch eine Ölspur abgestreut und nochmals zu einem Flächenbrand am Rhein ausgerückt. Bis dann um zehn Uhr am Sonntag der Feuerwehrdienst erfolgreich zu Ende ging.

Für die Jugendfeuerwehrleute war dieser BF-Tag wieder ein tolles Erlebniss gewesen, welches im nächsten Jahr sicherlich wiederholt werden wird. Neben dem Spaß für die Jugendlichen unterstützt so eine Aktion aber auch das soziale Miteinander innerhalb der Organisation. Das gemeinsame \“Wachleben\“ und die \“Einsätze\“, welche gemeinsam bewältigt werden müssen, stärken dabei das Zusammengehörigkeitsgefühl und den Teamgeist innerhalb der Jugendfeuerwehr ungemein. Auch die gemeinsamen Übungen mit den aktiven sollen in Zukunft ausgebaut werden um den Kontakt zwischen Jung und Alt schon vor dem Übergang in den Löschzug zu fördern.