single.php

Auf einem Tankmotorschiff auf dem Rhein brach am Nachmittag in Höhe der Natorampe in Sinzig ein Feuer aus. Der daraufhin folgende Groß­einsatz der Feuer­wehren von beiden Ufer­seiten verhinderte glücklicher­weise Schlimmeres. Gegen 15 Uhr wurden die Feuer­wehren Sinzig, Remagen und Kripp von der Leitstelle Koblenz alarmiert. Vermutlich durch einen technischen Defekt war ein Brand im Maschinen­raum des Tankschiffes „MS Lux“ ausgebrochen und hatte sich auch auf den hinteren Wohn­bereich aus­ge­breitet. Das Schiff war mit 1900 Tonnen Diesel­kraft­stoff beladen, eine Explosions­gefahr durch die Ladung bestand aber zu keinem Zeitpunkt. Während die Flammen im Maschinen­raum bereits durch die Schiffs­besatzung erfolgreich gelöscht werden konnten, mussten die Einsatzkräfte den Brand in der Schiffs­wohnung löschen.

Bei Eintreffen der ersten Rettungs­kräfte gab es eine sehr starke Rauch­entwicklung im Wohn- und Maschinen­bereich des Schiffes. Auf der rechten Rhein­seite waren die Feuer­wehren der Verbands­gemeinde Linz auch bereits im Einsatz und brachten ihre Boote zu Wasser. Mit Hilfe von den Mehr­zweck- und Rettungs­booten der Feuer­wehr wurde im Pendel­verkehr Personal und Material von Land aus zum brennendem Schiff gebracht. Unter Atemschutz gelang es mehreren Trupps im Innen­angriff in das brennende Schiffs­innere einzudringen und das Feuer zu bekämpfen. Mit Wärme­bild­kameras kontrollierte die Feuer­wehr den Bereich ständig auf Brand­ausbreitung. Um die Sicht­verhältnisse für die vorgehenden Einsatz­kräfte zu verbessern belüftete man die verrauchte Wohnung mit einem Über­drucklüfter.

Vom Feuerwehrboot aus wurde gelöscht
Vom Feuerwehrboot aus wurde gelöscht
Löschboote aus Bonn u. Koblenz waren alarmiert
Löschboote aus Bonn u. Koblenz waren alarmiert

Nach kurzer Zeit hatte die Feuer­wehr den Brand unter Kontrolle gebracht, verletzt wurde bei dem Einsatz zum Glück niemand. Alle Besatzungs­mitglieder konnten in nicht­betroffenen Schiffs­bereichen in Sicherheit gebracht werden. Der Rettungs­dienst musste nicht eingreifen. Eine entscheidende Hilfestellung bei den Lösch- und Rettungs­arbeiten kam durch die schnelle Reaktion des Kapitäns und der Besatzung des belgischen Fracht­schiffes Nairobi. Der Frachter hatte direkt neben der manövrier­unfähigen Lux fest gemacht und hielt diese fortan stabil in der Mitte des Stroms. Das bei der Brand­bekämpfung eingebrachte Lösch­wasser sammelte sich im Rumpf des Tank­schiffes, sorgte aber durch die vergleichs­weise geringe Mengen nicht für Probleme. Vorsichts­halber angeforderte Tauch­pumpen brauchten nicht zum Einsatz gebracht werden.

Neben einer Vielzahl von Feuer­wehr­fahrzeugen an beiden Uferseiten waren auf dem Rhein eine großen Anzahl von Mehrzweck- und Rettungs­booten im Einsatz. Darüber hinaus wurden die Feuerwehrfähre RPL 7 aus Remagen und die Feuer­lösch­boote der Berufs­feuer­wehren aus Bonn und Koblenz ebenfalls alarmiert, die aber nicht mehr in das Geschehen eingreifen mussten und teils noch auf der Anfahrt abdrehen konnten. Weiter­hin war die Wasser­schutz­polizei und das Wasser- und Schiff­fahrts­amt mit Booten vor Ort. Insgesamt waren rund über 160 Einsatzkräfte von Feuerwehren und den verschiedenen anderen Organisationen im Einsatz.

Aufgrund des Groß­einsatzes musste die Rhein­schiff­fahrt kurzzeitig eingestellt werden. Über die Höhe des Sach­schadens gibt es bisher keine Angaben, eine Umwelt­gefährdung konnte aber aus­ge­schlossen werden, da nach Einschätzung der Wasser­schutz­polizei kein Diesel aus der Ladung in den Rhein geflossen ist. Nach Ende der Lösch­arbeiten wurde die beschädigte Lux durch die Nairobi in den Brohler Hafen geschleppt.

Eingesetzte Kräfte linksrheinisch:
LZ Sinzig ELW 1, LF 16/12, TLF 24/50
Feuerwehr Remagen ELW 1, TLF 16/25, LF 8/6
Feuerwehr Kripp TSF-W, zwei MZB, RPL 7
Rettungsdienst DRK Remagen

Rechtsrheinisch (auszugsweise):
Feuerwehren der Verbandsgemeinde Linz
Feuerwehr Bad Hönningen
Feuerwehr Rheinbrohl
Feuerwehr Neustadt Wied GW-AS
Feuerwehr Neuwied ELW 2
Kreisfeuerwehrinspekteur Landkreis Neuwied

Sonstige:
Berufsfeuerwehr Bonn Feuerlöschboot
Berufsfeuerwehr Koblenz Feuerlöschboot
Wasserschutzpolizei

Bilder: Feuerwehr Sinzig und Feuerwehr Linz am Rhein

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert