Offener Brief
der Mitglieder
der Freiwilligen Feuerwehr Sinzig, Löschzug Sinzig
der Jugendfeuerwehr Sinzig
der Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Sinzig
zum Thema „Neubau Feuerwehrgerätehaus“
Der Wahlspruch Retten-Bergen-Löschen-Schützen steht auf der Fahne der Feuerwehr Sinzig. Alle aktiven 56 Feuerwehrfrauen und -männer stehen unter diesem Motto bereit:
- 24 Stunden am Tag,
- 7 Tage in der Woche und
- 12 Monate im Jahr.
Dieses Ehrenamt füllen wir gerne aus und sind mit vollem Eifer dabei, wenn die Bürgerinnen und Bürger unserer schönen Stadt uns brauchen. Enttäuscht sind wir jedoch von einigen Äußerungen zum Thema „Neubau Feuerwehrgerätehaus Stadt Sinzig“ in der Presse, den Infoveranstaltungen und den Diskussionen im Rathaus. Wir können und wollen nicht länger als Spielball der Politik oder der Verwaltung fungieren. Wir möchten keinen „Prunkbau“ oder gar einen „Palast“ Wir möchten eine angemessene Unterkunft für unseren Dienst am Nächsten.
Mit unserem Ehrenamt verrichten wir eine Pflichtaufgabe der Stadt! Die Stadt muss lediglich für die Ausstattung aufkommen. Personalkosten entstehen nur in einem sehr geringen Maße. Zu einer den Verhältnissen entsprechenden Ausstattung gehört eben auch eine angemessene Unterkunft. Die geschätzten Baukosten von 4,2 Millionen Euro sind eine Menge Geld. Heruntergebrochen auf die nächsten 50 bis 60 Jahre ist diese Summe jedoch vertretbar. Etwaige Einsparpotentiale wurden von den Beteiligten (Planer, Verwaltung und Feuerwehrführung) bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt. Die neue Unterkunft ist die Zukunft im Blick haltend „auf Kante genäht“. Abstriche sind bei gleicher Funktionalität nicht mehr möglich.
Der Löschzug Sinzig hatte im letzten Jahr 180 Einsätze. Neben vielen anderen Problemen im aktuellen Gerätehaus müssen sich die Einsatzkräfte bei jedem dieser Einsätze in den Abgaswolken der ausrückenden Fahrzeuge umziehen. Und wenn sie nach dem Einsatz verdreckt und schmutzig zurückkehrten, mussten sie anschließend in ihren eigenen Autos nach Hause fahren, um dort duschen zu können. Denn die sanitären Anlagen sind nur rudimentär vorhanden und kaum noch nutzbar.
Aber die Einsatzkräfte haben nicht nur die Sicherheit heute im Blick, nein sie denken auch an die Zukunft und sorgen mit der eigenen Jugendarbeit dafür, dass der Nachwuchs nicht ausbleibt. Aktuell sind 21 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren in der Jugendfeuerwehr aktiv. Auch die Jugendlichen müssen sich in der Fahrzeughalle umziehen, ein eigener Raum für die Jugendfeuerwehr existiert nicht. Das macht die Jugendfeuerwehr im Vergleich zu anderen Jugendgruppen nicht gerade attraktiv.
Seit mehreren Jahren nun, wird teils öffentlich, über einen notwendigen Neubau immer wieder mal mehr und mal weniger wirkungsvoll diskutiert. Im Januar hat der Rat der Stadt Sinzig, nach längerer Beratung beschlossen, ein den Erfordernissen der Stadt entsprechendes Gerätehaus zu bauen.
Es ist unserer Meinung nach nicht erforderlich, Gerätehäuser in kleineren Kommunen zu besuchen. Wenn Besichtigungen stattfinden, sollten die Kommunen die vergleichbare Gefahrenpotenziale (z.B. Eisenbahn, Bundesstraßen, Rhein, Einwohnerzahl und Fläche) und zentrale Aufgaben (z.B. Atemschutzwerkstatt und Feuerwehreinsatzzentrale) wie Sinzig aufweisen.
Wir hoffen, dass die Politik und die Stadtverwaltung nun zügig die richtigen Entscheidungen trifft und die erforderlichen Anträge sowie Aufträge an die entsprechenden Firmen schnell erteilt werden.
Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit und wünschen uns, dass es nicht nochmals 15 Jahre bis zum Einzug in unser neues Gerätehaus dauert.