Eine schwere Gasexplosion hat mehrere Gebäude eines Straßenzuges teilweise völlig zerstört und schwer beschädigt, Menschen sind unter den Trümmern eingeschlossen und verletzt. Ein Übungsszenario, welches es von den Einsatzkräften von Feuerwehr und THW Sinzig gemeinsam zu bewältigen galt. Die gemeinsame Ausbildung der beiden Hilfsorganisationen fand am Samstag während des gesamten Tages auf der Trümmerstrecke der Akademie für Krisenmanagment, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) des Bundes statt.
Mit insgesamt 40 Einsatzkräften und zehn Fahrzeugen von Feuerwehr und THW waren sie nach Ahrweiler gekommen. Ziel der Übung war es, die Handhabung von technischem Rettungsgerät realistisch gemeinsam zu üben und die Zusammenarbeit zu fördern. Bei schweren Unglücken und Großschadenslagen kommen THW und Feuerwehr zusammen in den Einsatz, solche Einsatzübungen bilden die Grundlage für eine reibungslose Zusammenarbeit.
Stationsausbildung
Zu Anfang galt es die einzelnen Gerätschaften in der Praxis auszuprobieren. Dazu wurde die Mannschaft in gemischte Gruppen eingeteilt um dann an verschiedenen Stationen einzelne Ausbildungsinhalte durchzunehmen. Dazu zählten zum einen das Bewegen von Lasten mittels Hebekissen, Spreizer und Mehrzweckzug, wobei die besondere Herausforderung hier bei dem schwierigen Geländeeigenschaften lag. Aber auch das Retten aus Höhen mit Leiterhebel und die Anschlagmöglichkeiten mit dem Einsatzgerüstsystem wurde geübt. Das Auf und Abseilgerät, die Fahrzeugkunde und das Bewegen in engen Räumen gehörten ebenso mit dazu. Die Ausbilder kamen dabei je nach Fachgebiet aus den Reihen von THW und Feuerwehr.
Durch die gemischten Gruppen konnten sich hierbei schon die Mitglieder beider Einheiten gegenseitig kennenlernen. Zur Mittagszeit gab es dann ein gemeinsames Mittagessen. Verpflegt wurden die Übungsteilnehmer vom Koch des THW OV Sinzig. Anschließend ging es dann noch einmal kurz zurück in die Stationen, bevor dann die abschließende Übung anstand.
Abschlussübung
Bei der bevorstehenden Übungsaufgabe galt es jetzt das vorher geübte noch einmal unter Einsatzbedingungen anzuwenden. Nach der angenommenen Gasexplosion wurde zunächste einmal die Lage durch die Führungskräfte beider Einsatzzüge erkundet und die Einheiten eingeteilt. Im oberen Abschnitt war es zu einem Folgebrand gekommen und eine Person wurde in dem verrauchten Gebäude vermisst. Hier wurde vorrangig ein Löschfahrzeug der Feuerwehr zur Brandbekämpfung eingesetzt. Bei der Personensuche wurden die Atemschutzträger der Feuerwehr durch ihre Kollegen des THWs untersützt und die Übungspuppe gerettet.
Auf der anderen Seite begannen die Kräfte von THW und Feuerwehr mit der technischen Hilfeleistung in dem zerstörten Gebiet. Eine Person musste von einem Dach mittels Leiterhebel und zwei weitere Personen aus engen Schächten gerettet werden. Dafür mussten sich die Mannschaften erstmal durch Berge von Geröll und Schutt arbeiten um an die Personen heranzukommen.
Bei einem einsturzgefährdeten Haus konnte dann das THW ihr ganzen Können zeigen und die Wände und Decken mittels speziellem Unterbaumaterial und Holz sichern. Bei den Arbeiten kam es jedoch zu einem weiteren Unfall und drei Angehörige beider Organisationen stürzten durch eine Decke in ein Kellergeschoss. Aber auch diese Personen konnten erfolgreich medizinisch erstversorgt und gerettet werden. Insgesamt waren damit 8 Personen aus dem Trümmerfeld befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden können.
Zum Abschluss des Ausbildungstages zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Übungsverlauf und wünschten sich eine Wiederholung für die Zukunft. Geplant und ausgearbeitet wurde diese Übung von Kevin Sommer, Ewald Fuchs, Harald Hornemann und auf Seiten des THW von Zugführer Oliver Gansen und Ausbildungsleiter Patrick Tarrach. Die AKNZ bietet mit ihrem Übungsgelände, auf dem eine komplette Straße mit zerstörten Gebäuden, Kellern und Tunneln aufgebaut wurde, eine perfekte Möglichkeit um solche Szenarien realitätsnah üben zu können.