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Mit einer zweitägigen Übung beteiligte sich der Landkreis Ahrweiler in der vergangenen Woche an der bislang größten Tierseuchenkrisenübung in Rheinland-Pfalz. Bei dem angenommenen Szenario wurde der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Tier­be­ständen simuliert und die notwendigen Maßnahmen in den landwirtschaftlichen Betrieben geprobt. Dafür wurde in der Kreisverwaltung eigens ein Krisenzentrum unter der Leitung von Amtstierarzt Dr. Bernd Schmitt eingerichtet und betrieben. Unterstützung kam dabei auch aus der Abteilung Katastrophenschutz und von zwei Mitgliedern der Technischen Einsatzleitung. Schwerpunkte der Arbeiten lagen bei der komplexen Entscheidungs­findung, Abstimmung, Durch­führung und Auswertung sog. epidemio­logischer Ermittlungen – woher bzw. wann kam und wohin ging die Tierseuche. Dies wurde zum einen verwaltungs­intern, wie auch praktisch an zwei Höfen vor Ort geübt.

Das THW Sinzig baute eine Desinfektionsschleuse für Lkw auf. Denn nach dem Verlassen eines verseuchten Hofes müssen die Fahrzeuge dekontaminiert werden. Gleiches galt für die eingesetzten Rettungskräfte, für die der Gefahrstoffzug der Feuerwehr Ahrweiler eine Personenschleuse errichtete. Landrat Dr. Jürgen Pföhler sprach von „professionellen Strukturen und zuverlässigen Einsatzkräften“ und richtete einen ausdrücklichen Dank insbesondere an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Diese seien bei widrigen Wetterverhältnissen und teilweise bis in die Nacht aktiv gewesen.

Letzten Freitag fand in Koblenz dann die abschließende Zentralveranstaltung statt, bei der Umweltstaatssekretärin Jacqueline Kraege und Innenstaatssekretär Roger Lewentz ein positives Fazit zogen. Auch für den Kreis Ahrweiler kann man von einer gelungenen Übung sprechen, Dr. Bernd Schmitt  „Die Einsatzbereitschaft für den Fall der Fälle ist gewährleistet.“ Dies gelte für das Krisenzentrum beim Kreis, sowie den Einsatz der Feuerwehr samt Gefahrenstoffzug und dem Technischen Hilfswerk (THW). Das Szenario war Teil einer ganzen Reihe von Übungen, welches das Umweltministerium RLP bereits seit mehreren Jahren durchführt. Bei Ausbrüchen der Maul- und Klauenseuche 2001 in Großbritannien und den Niederlanden entstanden wirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe.

Um einen möglichen Seuchenausbruch effektiv bekämpfen zu können haben sich in Rheinland-Pfalz die Kreise zu mehreren Verbünden zusammegeschlossen. Für den nördlichen Teil sind dies die Landkreise Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Ahrweiler und der Rhein-Hunsrück-Kreis sowie die Stadt Koblenz. Neben diesen Verbünden waren darüber hinaus Nordrhein-Westfalen, Hessen, das Saarland, Baden-Württemberg sowie Luxemburg und Belgien in das Geschehen einbezogen.

Die – für den Menschen ungefährliche – Maul- und Klauenseuche ist eine hoch ansteckende Erkrankung. Sie kann bei allen Klauentieren auftreten, vor allem bei Rindern, Schweinen und Schafen, und wird durch ein Virus übertragen. Ein Teil der erkrankten Tiere verendet qualvoll. Würde eine solche Seuche ausbrechen, sähe die Wirklichkeit in etwa so aus: Ausweisung großräumiger Beobachtungsgebiete, Kontrolle des Seuchenherdes, Sperrung der Zufahrten – und die Tötung von Nutztieren in befallenen Beständen, wie die Kreisverwaltung mitteilte.

Bilder: Oliver Gansen, THW Sinzig

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