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In der Feuerwehr kommt es öfters vor, dass ein verdienter Feuer­wehr­kamerad seinen sechzigsten Geburtstag feiert. Für ein Lösch­fahrzeug sind 60 Jahre allerdings schon ein stolzes Alter, das eher selten vorkommt. Genau so lange ist es her seit im Jahr 1951 in Sinzig das Lösch­gruppen­fahrzeug (LF 15) aus dem Hause Magirus in Dienst gestellt wurde.

Damals war es das erste große Einsatz­fahrzeug für die Wehr nach dem Krieg. Der Sinziger Bevölkerung und besonders für die Kinder ist das historische Fahrzeug besser bekannt unter seinem Spitznamen „Mäxchen“. Seitdem hat es der Feuerwehr Sinzig immer treue Dienste geleistet. Mit seinen 47 Jahren Einsatz­dienst, bis es in die „Ehren­abeilung“ überging, war es auch eines der dienst­ältesten Lösch­fahrzeuge im Ahrkreis. In dieser Zeit hat es alle großen Einsätze der Sinziger Feuerwehr mitgefahren.

Ob im Jahr 1954 beim großen Brand „Im ersten Kloster“ auf dem Helenenberg, den Bränden in der Film-Union in der Remagener Calmuth oder bei Einsätzen in den großen Industrie­firmen Agrob und Veba. Als 1977 in der Sinziger Innenstadt das Hotel „Sinziger Hof“ brannte oder beim Großbrand im Holzbaubetrieb Schmickler (1988), das Mäxchen war immer in vorderster Front mit dabei. Nachdem Anfang der 90er Jahre nach und nach „modernere“ Feuerwehrfahrzeuge die Haupt­aufgaben bei Einsätzen übernahmen, rückte es allmählich in die zweite Reihe. Allerdings muss man beachten, dass es noch bis 1998 im aktiven Einsatzdienst stand.

Seitdem wird es vorallem durch die Jugend­feuerwehr genutzt, deren Ausrüstung auf dem Mäxchen verladen wurde. Darüber hinaus ist es als Feuerwehr-Oldtimer der Wehr auch immer ein passendes Braut­paar­fahrzeug bei Hochzeiten im Kameradenkreis. Besonders ans Herz gewachsen ist es den Sinziger Kindern wegen der vielen Stadtrundfahrten. Sicherlich ist schon fast jeder aus der Sinziger Bevölkerung seit 1968 anlässlich von Feuerwehr­festen mit dem Mäxchen einmal durch die Straßen gefahren.

Dass das Feuerwehr-Urgestein mit seinem Holzbänken und Holzvertäfelungen im Innenraum noch in so gutem Zustand ist verdankt es vor allem dem damaligen Wehrleiter Johannes Fuchs, der das Auto liebevoll gepflegt hat. Treuer Begleiter des Mäxchens in all den Jahren war auch immer Helmut „Kik“ Reuter, nur selten sah man mal einen anderen Fahrer hinter dem Lenkrad sitzen. Auch in Zukunft soll das historische Lösch­fahrzeug der Sinziger Feuerwehr nicht abgegeben werden. Es wird hoffentlich noch viele Jahre an die Anfänge der Wehr nach dem Krieg erinnern können.

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