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Großes Feuerwehraufgebot am vergangenen Samstag im Sinziger Gewerbegebiet. Zum zweiten Mal trainierten der Löschzug Sinzig und die Gefahrstoffzug-Teileinheit aus Ahrweiler gemeinsam den Ernstfall. Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit bei Chemie­unfällen weiter zu verbessern. Um 14.00 Uhr erreichte die Feuerwehr Sinzig die Meldung von einem angenommenen Arbeitsunfall in einem Speditions­unternehmen. Mit einem Gabelstapler sollten Fässer verladen werden, wobei es zu einem Unfall kam. Ein Arbeiter wurde verletzt und unbekannte Flüssigkeiten liefen aus. Mit vier Fahrzeugen und rund 20 Einsatz­kräften rückte die Wehr daraufhin im Industriegebiet an. Schnell wurde der Ahrweilerer Gefahrstoffzug nachgefordert. Die Firma Steinbrückner Reinigungs­technik hatte dankens­werter­weise ihr Gelände für die Übung zur Verfügung gestellt.

Unter der Einsatzleitung von dem Sinziger Zugführer Alex Zogas galt es erste Maß­nahmen zur Gefahrenabwehr einzuleiten. Zwei Feuerwehr­leute, ausgerüstet mit Atemschutz­geräten und Chemikalien­handschuhen und Stiefeln brachten den Arbeiter aus dem Gefahren­bereich. Die Feuerwehr­einheiten sperrten die Einsatz­stelle weiträumig ab und stellten den Brandschutz mit Wasser und Schaum sicher.

Während­dessen trafen auch die Kollegen aus Ahrweiler mit vier Fahrzeugen und 15 Feuerwehr­leuten, unter Leitung von Zugführer Friedhelm Jakobs ein. Gemeinsam mit den Spezialisten für Gefahrgutunfälle wurden Informationen über die ausgelaufenen Chemikalien eingeholt. Der Löschzug Sinzig führt dafür umfangreiche Nachschlage­werke auf dem Einsatzleitwagen mit. Schnell war klar, bei der Übung handelte es sich um ein brennbares Lösemittel und eine ätzende Säuremischung. Mit diesen Informationen konnten die Einsatz­maßnahmen zwischen den beiden Feuerwehr­einheiten gezielt abgestimmt werden.

Um im Realfall eine Umwelt­gefährdung zu verhindern, wurden die Kanaleinläufe abgedichtet. Geschützt durch spezielle Chemikalien­schutz­anzüge konnten die Mitglieder des Gefahrstoffzuges die Stoffe dann in einen Auffangbehälter umpumpen. Um einer möglichen Kontamination, das heißt einer Verschmutzung, der Einsatzkräfte mit den Stoffen vorzubeugen, wurde eine eigens dafür eingerichteten Dekontaminations­stelle aufgebaut. Nach dem Einsatz wurden alle, im unmittelbaren Gefahrenbereich, eingesetzten Kräfte an dieser entkleidet und die Schutzkleidung gereinigt.

Nach rund zwei Stunden konnte die Übung erfolgreich beendet werden. Ausgedacht und vorbereitet hatten das Szenario Mike Zilligen, Daniel Baumann und Andreas Trog von der Feuerwehr Sinzig. Im Anschluss zeigten sich die Übungsleiter über die gezeigte Leistung durchaus zufrieden. Auf jeden Fall soll diese für alle Beteiligten sehr lehrreiche Übung im nächsten Jahr sicher erneut wiederholt werden.

Für Unfälle mit atomaren, biologischen oder chemischen Stoffen hält der Landkreis Ahrweiler im gesamten Kreisgebiet Fahrzeuge mit Spezialgerät für Gefahr­stoff­einsätze vor. Dieser Gefahrstoffzug ist dezentral in einzelnen Gemeinden verteilt, das Personal wird dabei aus den entsprechenden Feuerwehr­einheiten rekrutiert. Im Einsatz unterstützen diese Einheiten dann die örtliche Feuerwehr, welche allerdings ebenfalls Erstmaßnahmen und eine Menschenrettung durchführen können.

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