Am frühen Mittwochmorgen verunglückte ein mit Gefahrgut beladener Tanklaster auf der Autobahn A61 hinter dem Dreieck Sinzig. Gegen 06.15 Uhr geriet er auf schneeglatter Straße ins Schleudern, durchbrach mit seinem Sattelauflieger die Mittelleitplanke und blieb danach auf der Seite liegen. Der Fahrer musste schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Bei dem Unfall wurde die äußere Tankhülle beschädigt, gefährliche Flüssigkeit trat jedoch glücklicherweise nicht aus. Die alarmierte Feuerwehr Heimersheim, unterstützt von Einsatzkräften des Gefahrstoffzuges aus Ahrweiler sicherten zunächst die Unfallstelle ab. Der Verkehr kommt erst einmal zum erliegen, die Autobahn wird voll gesperrt. Die Bergung des Lastwagens kann erst am Abend beendet werden. Spezialisten der Firma Henkel mussten die Ladung umfüllen.
Von der geladenen, brennbaren Flüssigkeit Butylacrylat geht bei Kontakt Gefahr für Augen, Atemwege und die Haut aus. Vorsorglich baute die Feuerwehr einen Schaumangriff auf um bei einem Brand sofort reagieren zu können. Hierfür wird der Löschzug Bad Neuenahr mit ihrem Tanklöschfahrzeug (TLF 24/50) alarmiert. Ein mit Sand beladener LKW stand bereit um damit im Falle eines Austritts die Flüssigkeit aufzunehmen.
Einsatzkräfte aus Burgbrohl und Remagen unterstützten mit weiteren Helfern ihrer Gefahrstoffteileinheiten. Neben dem Kreisfeuerwehrinspekteur rückten auch sein Stellvertreter Eduard Krahe, Gefahrstoffzugführer Friedhelm Jakobs und ein Fachberater Chemie zur Einsatzstelle aus. Im kreiseigenen Einsatzleitwagen für solche Großschadenslagen wurde eine Führungsstelle eingerichtet. Weitere Hilfe kam vom Transport Unfall Informations Systen (TUIS) der chemischen Industrie. Aus Düsseldorf forderte die Einsatzleitung Experten der Werkfeuerwehr Henkel an. Am Nachmittag konnten dann mit einer Spezialpumpe begonnen werden den Gefahrstoff in einen bereit stehenden zweiten Tankwagen umzufüllen.
Im Einsatz waren Feuerwehren der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Burgbrohl, Niederzissen und Remagen. Verpflegt wurden die Einsatzkräfte bei winterlichen Temperaturen und Schneefall von Helfern des Deutschen Roten Kreuzes. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 200.000 Euro.
Die Autobahn zwischen dem Dreieck Sinzig und der Anschlussstelle Niederzissen musste durch die Polizei für die Einsatzdauer in Fahrtrichtung Koblenz voll gesperrt werden. Auf der Gegenfahrbahn war im Bereich der Unfallstelle die linke Fahrbahn für den Verkehr nicht befahrbar, da dort Teile des Aufliegers auf die linke Spur ragten. Die dadurch entstehenden Verkehrsbehinderungen und Staus hielten bis in die Abendstunden an.
Bilder: Feuerwehr Bad Neuenahr