Nicht nur das Löschen von Feuer gehört zu den heutigen Aufgaben der Feuerwehren, sondern auch die Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen oder Schadensfällen mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Die Bad Bodendorfer Feuerwehrleute verbanden beide Themen miteinander und heraus kam eine interessante Übung am vergangenen Sonntagmorgen. Angenommen wurde ein Verkehrsunfall auf der stark befahrenen Bundesstraße B266 hinter der Ortslage Bad Bodendorf. Ein PKW war auf einen Lastwagen aufgefahren, woraufhin der Löschzug Bodendorf alarmiert wurde.
Bei Eintreffen der mit drei Fahrzeugen angerückten Feuerwehrkameraden stellte sich heraus, dass die Übung unter Beteiligung eines Gefahrstoff-LKW stattfindet. So musste zunächst einmal der betroffene Stoff über die Kennzeichnung und die damit einhergehenden Gefahren identifiziert werden. Insgesamt ergab die Erkundung durch Zugführer René Schmitt drei betroffene Personen, wovon der Autofahrer in seinem Fahrzeug eingeklemmt war.
Da von der Ladefläche des LKW brennbare Flüssigkeit auslief wurde die Besatzung des Tanklöschfahrzeuges (TLF 16/25) mit der Bereitstellung eines dreifachen Brandschutzes betraut. Dies bedeutet, dass die Löschmittel Wasser und Schaum vorgenommen werden und zusätzliche Pulverlöscher bereit gestellt werden. Unter diesen besonderen Vorsichtsmaßnahmen konnte mit der zügigen Rettung der Personen begonnen werden. Das technische Equipment und das Personal wurde durch das Mannschaftstransportfahrzeuges mit seiner Zusatzbeladung für die technische Hilfeleistung gestellt. Der Gruppenführer des Tragkraftspritzenfahrzeuges sicherte indess mit seiner Mannschaft die Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr ab.
Durch den Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät konnte der Fahrer aus dem Unfallfahrzeug dann auch schnell befreit und medizinisch weiter versorgt werden. Die Flüssigkeiten konnten daraufhin mit mehreren Auffangwannen provisorisch aufgefangen werden um eine weitere unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern. In der Zwischenzeit befreite ein Trupp den LKW-Fahrer aus seiner misslichen Lage. Er hatte seinen Arm beim Versuch die Ladebordwand zu öffnen eingeklemmt.
Nach der eigentlichen Übung wurden dann noch gemeinsam Rettungstechniken zur patientenschonenden Rettung an dem Kleinwagen trainiert. Hierbei kam dann noch einmal die gesamte Ausrüstung zum Einsatz. Unteranderem wurde das Dach abgenommen und anschließend der Vorderwagen mit einem hydraulischen Rettungszylinder nach vorne weggekippt. Im Einsatzfall kann man so den Raum für eingeklemmte Personen erweitern. Regelmäßige Übung ist gerade auch in solchen nicht alltäglichen Bereichen ist für die Feuerwehr sehr wichtig. So stehen zahlreiche Übungen und Schulungsabende fest im Jahresplan der einzelnen Einheiten. Diese interessante Übung hatte der stellvertretende Bad Bodendorfer Zugführer Dirk Schwarz ausgearbeiter und vorbereitet.